Die Partnerschaft zu Mansfeld, wo Martin Luther seine Kindheit verbracht hat und zur Schule ging, begann in den 1960er Jahren, zur DDR-Zeit. Brieffreundschaften wurden vermittelt, Weihnachtspäckchen gingen hin und her. Die damals geknüpften Freundschaften halten noch heute. Nach der Wende fuhren Reichelsheimer zu Baueinsätzuen nach Mansfeld und in die kleinen Orte drum herum, in denen es wunderschöne, alte Kirchen gibt. Familien sind nun zusammen älter geworden. Der Austausch ist sehr herzlich und wir teilen Freude und Sorgen bei unseren Begegnungen miteinander. Die dringend notwendige Renovierung der Mansfelder Kirche mit ihren Kunstschätzen liegt auch uns am Herzen und wurde schon finanziell, aber auch durch tatkräftigen Arbeitseinsatz unterstützt.

Mit Bridgetown, westlich von Kapstadt gelegen, haben wir seit 25 Jahren eine partnerschaftliche Verbindung. Die dortigen Gemeindemitglieder gehören überwiegend der farbigen Bevölkerungsgruppe an und für uns ist es faszinierend und spannend, die dortige Spiritualität, die Art Christsein zu praktizieren und auch die gesellschaftlichen Probleme kennen zu lernen: die Zeiten der Apartheid werfen noch immer ihre Schatten. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft weit auseinander. Unsere Partnergemeinde betreut zweimal in der Woche eine Suppenküche, die gut besucht ist. Feste persönliche Bindungen haben sich über die Jahre ergeben und alle zwei Jahre sieht man sich - hier oder dort. Die Partnerschaft ist auf der Ebene des Dekanats angesiedelt: Andere Gemeinden in Kapstadt haben andere Partner hier. Die Gemeinden in Südafrika gehören zur "Moravian Church", die aus der Tradition der "Herrnhuter Brüdergemeinde" hervor gegangen ist.

Seit 2009 gibt es auch eine offizielle Partnerschaft nach Ungarn: Nagymányok ist Partnerstadt der Kommunalgemeinde Reichelsheim und über Kontakte des Posaunenchors fanden auch die Kirchengemeinden zueinander. Die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde in Nagymányok ist zwar klein, dort überwiegt die katholische Glaubensrichtung, aber die Menschen sind sehr am Austausch interessiert. Dass viele Nagymányoker deutsch sprechen, erleichert die Kommunikation sehr. Es hat sich ein herzliches Verhältnis eingestellt mit recht häufigen Kontakten in Zusammenhang mit der Städtepartnerschaft.